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Refund, OEM und Co.
From: |
Michael Voigt |
Subject: |
Refund, OEM und Co. |
Date: |
Thu, 31 Jan 2008 01:27:43 +0100 |
User-agent: |
KMail/1.9.6 (enterprise 0.20070907.709405) |
Liebe Liste,
nochmal zum Thema Refund: Gute Neuigkeiten! Heute sind 30€ für die Rückgabe
der mitgelieferten Windowslizenz meines neugekauften Thinkpads eingetrudelt.
Die Information wie es geht fand ich im Heise-Forum:
http://tiny.cc/LenovoRefund. Allerdings wusste man bei mir auch schon gleich
beim ersten Anruf der Hotline Bescheid (scheint sich rumgesprochen zu
haben :) und schickte mir ein Formular (siehe Anhang), das ich ausgefüllt und
abgeschickt habe und voilà: eine verkaufte Windowslizenz weniger.
Um es klarzustellen: Es geht hier nicht um Neid! Ich bin zwar kein Fan des
proprietären Lizenzmodells, aber schließlich bin ich ja tolerant und die, die
dieses Lizenzmodell bevorzugen, sollen gerne dafür bezahlen und die Firma
soll auch gerne ihr Geld erhalten. Aber ich will doch um Himmels Willen
nicht, dass eine Firma in Redmond an mir und vielen anderen sich eine goldene
Nase (http://www.heise.de/newsticker/meldung/102425/) für eine Software
verdient, die ich und viele andere gar nicht verwenden (zumal ich auch noch
eine gültige XP-Lizenz von meinem alten Notebook habe).
Folgende Schritte in Richtung (mehr!) vorinstallierter freier Software auf dem
Desktop halte ich für sinnvoll:
1. Windowslizenz verkaufen, falls wirklich gar nichts anderes mehr
geht.
Denn wer sich Windows kaufen will, der tut das auch; dann lieber
weiterverkauft, als eine weitere Lizenz neu bei MS erworben. Was
OEM-Versionen anbelangt, scheint mir folgendes Urteil von Bedeutung zu
sein:
http://www.jurpc.de/rechtspr/20000220.htm
Wenn sich die Rechtslage nach den zwei Urheberrechtskörben unserer
lieben
Vorratsdaten- und Software-Patent-Zypries nicht geändert hat und mich
mein
laienhaftes juristisches Verständnis nicht täuscht, heißt das: Wenn die
Lizenz sagt, du darfst die Software nicht weiterverkaufen, ist diese
Klausel
in Deutschland ungültig und du darfst es doch.
2. Refund. Ein Schritt weiter und schon besser. Ziel ist hierbei, die
Hersteller zur Schritt 3 zu ermutigen.
3. Computer (besonders auch gute Notebooks!) ohne OS.
4. Das Ziel: Preinstalled GNU as an option :)
Ich finde, wir sollten hier mit der FSFE _unbedingt_ mehr tun! Wie wärs denn
mit einer Initiative ala "Get half of your money back and donate the other
half to freedom" oder so? Vielleicht könnte die FSFE ja auch juristische
Hilfe für Präzedenzfälle beim Einklagen des Refunds anbieten unter der
Bedingung, dass man das Geld dann an die FSFE spendet :).
Solche Klagen gab es, zumindest in anderen Ländern - durchaus mit Erfolg, ja
immer wieder: http://www.golem.de/0709/54970.html.
Soviel zu meinem heutigen Pamphlet ;). Sorry für den langen Text, aber ich bin
echt der Meinung, dass es hier eine "Front" gibt, an der man effektiv für
freie Software kämpfen kann. Aber vielleicht tun der OLPC, EeePC, DELL und
Lenovo ja auch schon das ihrige?
Grüße
Michael
--
Today is Sweetmorn, the 31st day of Chaos in the YOLD 3174
Lizenzrckgabe Windows V5.pdf
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